"Kunsttherapie wirkt da, wo oftmals Worte fehlen. Sie bildet einen therapeutischen Weg der Selbstgestaltung und des inneren Wachstums."
In der Einzeltherapie wird das Setting, vor allem bei Erwachsenen, mit einem Vorgespräch eröffnet. Hier wird das aktuelle Thema erforscht und besprochen. Meistens geht dies in eine methodische Gestaltungsphase über. Anschließend kommt es zur gemeinsamen Reflexion und zu einem Abschlussgespräch.
Wie auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird das Setting
meist sehr individuell gestaltet und an die Bedürfnisse und persönlichen Interessen angepasst.
Die phronetische Kunsttherapie hält ein breites Spektrum an Materialen und Techniken der bildenden und darstellenden Kunst (siehe Atelier) bereit.
Die besonderen Vorzüge der Kunsttherapie sind die nonverbalen Sequenzen der Tätigkeit. Das "sprachlose" Tun kann sogar Themen aus vorsprachlichen, geburtsspezifischen und pränatalen Lebensrealitäten widerspiegeln.
... ein unterstützendes, künstlerisches Therapieverfahren, dessen Wirkung auf phronetisch* begleiteten Gestaltungsprozessen basiert. Im Rahmen einer therapeutischen Beziehung macht kreatives Gestalten heilsame Veränderungen möglich.
Aufsteigende Impulse werden durch Methoden und Materialien der bildenden Künste ausgedrückt. Die aktuellen bewussten, als auch unbewussten Themen zeigen sich in den Gestaltungen: auf Papier, mit Farben, in Bewegung, im Ton, in der Sprache - viele Formen des kreativen und freien Ausdrucks bieten sich an.
Der begleitete Schaffensprozess wirkt sich förderlich und blockadenlösend auf Körper, Geist und Seele aus. Innerpsychische und äußere Lebensrealitäten ergeben ein Bild. Es sinnbildlich wahrzunehmen, zu erforschen und zu bearbeiten macht Selbstgestaltung möglich.
"das Innserste mit dem Äußeren sichtbar machen" Max Kruse (Bildhauer)
In Österreich ist die Kunsttherapie gesetzlich noch nicht geregelt. Somit kann auch kein Kostenzuschuss der Krankenkasse beantragt werden.
Die 4- jährige fundierte Ausbildung der Wiener Schule für Kunsttherapie garantiert einen hohen Qualitätsstandard. Diese umfasst künstlerische als auch psychodynamische Lehrinhalte und unterliegt dem Rahmencurriculum des ÖFKG (österr. Fachverband für Kunsttherapie).
Kunsttherapie ist ein eigenständiges Therapieverfahren in der Arbeit mit Menschen und wird in rehabilitativen, klinisch-psychologischen und psychotherapeutischen Bereichen angewandt.
Ein Selbstheilungsimpuls kann als eine uns innewohnende ursprüngliche "Lebensbewegung" erlebt werden. Durch die phronetisch begleitete, künstlerische Tätigkeit wird genau diese stimuliert und gefördert.
Der kunsttherapeutische Prozess ist ein begleiteter "Ent"-wicklungsweg, der individuelle Lösungs- und Verarbeitungskompetenzen gestalterisch sichtbar und begreifbar macht. Im Rahmen der therapeutischen Beziehung werden diese Kompetenzen wahrgenommen, benannt und ausgearbeitet. Zusätzlich spricht Kunsttherapie alle Sinne an und ermöglicht eine Sensibilisierung der Körperwahrnehmung.
*phronetische Begleitung (nach Irmgard Starke) bedeutet in erster Linie authentisches Wahrnehmen der begleiteten Person, frei von Interpretationen
und Bewertungen. Es setzt voraus jeden Menschen als handelndes, entscheidendes Wesen anzuerkennen, der in sich die Kraft trägt Gestalter seines Lebens zu sein.